Regenschlacht am Schwarzen Grat: Ostelsheimer Senioren knapp besiegt auf

Rang 2 bei den Deutschen Seniorenberglaufmeisterschaften

Günter Schrön und Petra Krehl belegen die Ehrenplätze 4 und 5

 

Isny (gkr). Es regnete nur einmal bei den diesjährigen Deutschen Seniorenberglaufmeisterschaften in Isny, dafür aber kräftig und ohne Ende. 462 Läuferinnen und Läufer standen im viel zu engen Startbereich bei der Rehaklinik im Ortsteil Bolsternang (!). 248 Athleten (181 Männer und 67) bewarben sich um die Titel bei den  Meisterschaften. Immerhin 214 Volksläufer, darunter viele jüngere Elitebergläufer, komplettierten das große Feld. Unter 9 Mannschaften verpasste das Team M 50/55 des VfL Ostelsheim nur um lächerliche 43 Sekunden die ersehnte Goldmedaille und damit ging die dreijährige Siegesserie der Mannen aus dem Gäu zu Ende.

Günter Schrön erwischte einen schlechten Start. Nach der leicht abschüssigen und kurvigen Passage durch Bolsternang, bei der auch Stürze zu verzeichnen waren, kämpfte er sich an der ersten steilen Steigung schnell nach vorn. Die unter Spezialisten eher als leicht eingestufte Strecke, die auf 6,3 Kilometer Länge einen Höhenunterschied von 470 Metern aufweist, stellt in ihrem Wechsel von schnellen und schwierigen Teilstücken aber doch sehr hohe Anspüche.  Auf den letzten 300 Meter war ein das Äußerste fordernder Wurzelpfad zu bewältigen. 50 m vor dem Ziel verlor der Ostelsheimer leider noch Platz drei an den Routinier und Titelverteidiger Reitmair aus Buchendorf in Bayern.

Günter Krehl hatte nicht seinen besten Tag erwischt, geriet im ersten Steilstück schnell in Sauerstoffnot, konnte sich dann aber mit einem kontrollierten Lauf noch etwas nach vorne orientieren. Am Ende erreichte er sogar Teamkollege Schrön (30:02 Minuten) und stand als 7. der M 50 praktisch zeitgleich mit ihm in einem kleinen Stau auf der Treppe wenige Meter vor dem Ziel. Die verlorenen Sekunden waren glücklicherweise nicht ausschlaggebend bei der Vergabe des Mannschaftstitels, auch wenn der Vorsprung des LT Furtwangen  dann weniger als 43 Sekunden betragen hätte. Seinen Beitrag zur Silbermedaille lieferte Wilhelm Gubitzer wieder mit Bravour ab. Als 11. der M 50 nahm er mit 31:21 dem dritten Läufer aus Furtwangen immerhin mehr als eine dreiviertel Minute ab. Mehr als vier Minuten lagen die Ostelsheimer vor den drittplatzierten Mindelheimern, die allesamt hinter Gubitzer das Ziel erreichten. Insgesamt kamen 9 Teams in die Wertung.

Für Petra Krehl war die Streckenführung zweifelsohne zu leicht und zu kurz. Trotzdem bestätigte sie mit einer starken Vorstellung ihre derzeit gute Form. Am letzten Steilstück machte sie viel Boden gut und überholte noch Athletinnen, die in letzter Zeit immer vor ihr gewesen waren. Als 5. der W 55 mit 38:34 fehlte ihr gerade einmal eine dreiviertel Minute zur Silbermedaille. Nächstes Jahr dürfte sie in der Altersklasse W 60 (immerhin waren in Isny noch 9 Läuferinnen am Start) in Waldkirch wieder zu den Titelanwärterrinnen zählen. Dort sind auf 12,2 Kilometer gewaltige 980 Höhenmeter zu überwinden.

Die Veranstaltung war durch die hohe Teilnehmerzahl und das schlechte Wetter eine Nummer zu groß für einen sonst sehr rührigen Veranstalter. Die Startgerade wurde zusätzlich durch parkende Fahrzeuge verengt, und der Duschbereich glich einer Sardinenbüchse. Phantastisch aber die außergewöhnlich freundliche Aufnahme in der Rehaklinik und eine pünktliche, sachkundige und zügige Siegerehrung durch den Volkslaufwart des Württembergische Leichtathletikverbandes Claus Baumann. In der schmucken Festhalle der Klinik überreichte der Präsident des WLV, Karl-Heinrich Lebherz, höchstpersönlich die Siegermedaillen.