Überraschende Silbermedaille für die Ostelsheimer Senioren bei der 1. Deutschen Meisterschaft im Straßenlauf über 10 Kilometer

Troisdorf (gkr). Lange hing es am seidenen Faden, ob die Ostelsheimer Seniorenläufer überhaupt an den Niederrhein fahren würden, hatten doch Wilhelm Gubitzer und Günter Krehl seit vielen Wochen mit hartnäckigen Verletzungen zu kämpfen. Günter Schrön hatte nach seinem Titelgewinn in der Klasse M 55 über 10 000 Meter auf der Bahn in Potsdam entschieden, sich für die Mannschaft der jüngeren Klasse M 50 zur Verfügung zu stellen, so wagten die drei schließlich doch, zusammen mit Fritz Sander, die Meldung zu den 1. Deutschen Meisterschaften im Straßenlauf in Troisdorf bei Bonn.  Um so glücklicher war das Team, dass es am Ende hinter den überragenden Athleten des TuS Köln rrh. zur Silbermedaille  denkbar knapp vor dem TSV Kirchdorf (9 Sekunden) und dem Puhlheimer SC (41 Sekunden) reichte.

Die Veranstalter hatten alles getan, um diese Premiere zu einem vollen Erfolg werden zu lassen. Eine perfekte Organisation mit stilvoller Siegerehrung, informierten Sprechern, begeisterten Zuschauern und zügiger Auswertung war gepaart mit dem nötigen Wetterglück und einer schnellen Strecke. Insgesamt fanden drei Rennen mit jeweils etwa 180 Athleten statt. Im zweiten Lauf starteten die Männer gemeinsam mit den Junioren, den Abschluss bildeten die Frauen und alle Seniorinnen. Die Veranstaltung eröffneten die männlichen Senioren M 40 und älter.

Auf einer breiten Straße ging es schnurstracks mehr als einen Kilometer mit unmerklichem Gefälle durch die gepflasterte Fußgängerzone. Die erste von drei Runden hatte eine kleinere Zusatzschleife. Der Rückweg war abwechslungsreicher und wies schnellen Asphaltbelag  auf, hatte aber den minimalen Höhenausgleich.

Günter Schrön bestätigte seine tolle Form von Potsdam, lief lange in der Spitzengruppe der M 50 mit, verbesserte seine Jahresbestzeit von Rot um 12 Sekunden und belegte am Ende mit 34:57 Rang 6 in dieser Klasse. Er „verschenkte“ damit die Vizemeisterschaft in seiner eigentlichen Klasse M 55; die errang sein früherer Vereinskamerad Edmund Schlenker (35:15), der mit seinen alten Kameraden die Fahrt an die Sieg angetreten hatte.

Günter Krehl war trotz Achillessehnenproblemen bei Halbzeit mit 17:53 weit schneller unterwegs als sein Trainingszustand dies erwarten lies. Danach ließ er konditionell doch etwas nach und erlitt zu allem Überfluss 500 Meter vor dem Ziel noch eine Wadenzerrung, die ihm 4 Plätze im Gesamteinlauf und das „Treppchen“ bei der Siegerehrung kostete. Trotzdem war er mit der Zeit (36:34) und dem 9. Platz in M 50 hoch zufrieden.

Wilhelm Gubitzer hatte im Vorfeld mit 20 bis 30 Kilometer in der Woche noch viel weniger trainieren können. Für ihn galt von Anfang an nur gleichmäßiges Durchkommen, konnte er doch kein schnelles Tempo schmerzfrei absolvieren. Mit 38:50 und Rang 21 blieb er zwar weit hinter seinen Möglichkeiten, rettete seinem Team aber mit selbstlosen Einsatz die Vizemeisterschaft.

Fritz Sander hatte schon seine Jahresbestzeit von Rot an gleicher Stätte Anfang September um eine halbe Minute gesteigert, jetzt verbesserte er sich erneut auf gute 45:56 was Rang 16 in der M 55 bedeutete.

Für die kommenden Deutschen Marathonmeisterschaften sucht Günter Schrön dann wieder seine Chancen in der Klasse M 55. Günter Krehl und Wilhelm Gubitzer haben diese Meisterschaften bereits abgeschrieben, denn über den „langen Kanten“ geht auch mit noch so großer Routine ohne viel Training überhaupt nichts.